• 15-APR-2015

Slow Food Messe Stuttgart - Die Polen holen auf

Auf der Slow Food Messe in Stuttgart, vom 9. bis 14. April 2015, wurden drei Dinge deutlich: Erstens, es gab erschreckend wenig deutsche Aussteller. Deutschland ist nach wie vor noch nicht auf den Geschmack von Slow Food gekommen. Zweitens, die Messe wurde dominiert von den Italienern. Drittens, die Polen kommen und zwar gewaltig. 

Dass die Italiener die Messe und die Slow Food-Bewgung dominieren, liegt natürlich auch an der Geschichte von Slow Food selbst: Gegründet wurde Slow Food von Carlo Petrini, einem italienische Publizisten. Er und einige italienische Mitstreiter riefen 1989 zur Gegenbewegung gegen den Fast-Food-Trend auf. Petrini, immer noch Präsident von Slow Food Interational hat folgende Philosophie formuliert: "Ich möchte die Geschichte einer Speise kennen. Ich möchte wissen, woher die Nahrung kommt. Ich stelle mir gerne die Hände derer vor, die das, was ich esse, angebaut, verarbeitet und gekocht haben."

Die Slow Food Bewegung in Deutschland hat rund 12 000 Mitglieder und eine sehr aktive Jugendorganisation. Sie hat auch die Messe in Stuttgart durchgeführt. Um dort ausstellen zu können, durchlaufen die Hersteller und Aussteller die Slow-Food-Kriterien, wie beispielsweise eine Herstellung nach traditionellen handwerklichen Methoden, das Weglassen fast aller Zusatzstoffe und die nachhaltige Schonung der Umwelt. Diese Kriterien scheinen vor allem die heimischen Brauerein und Destillerien erfüllt zu haben. Auffallend war, dass deutsche Produkte vor allem in flüssiger Form ausgestellt wurden. Schwäbischer Whisky und Gin, aber auch kleine Brauereien und Vodkahersteller vom Albtrauf. Und natürlich die klassischen Obstbrände vor allem aus dem Bodenseeraum, nicht zu vergessen. 

Allein das Saarland und Baden-Württemberg waren mit einem oder zwei Ständen auch bei den festen Nahrungsmitteln vertreten. Interessanterweise anzahlsmäßig fast gleichauf mit Polen. Die Polen hatten 2012 ihren ersten Messeauftritt in Stuttgart und waren auch dieses Jahr wieder stark vertreten. Ihre Spezialität: Süßes. Wer beispielsweise die polnischen Muh-Muhs (Bonbons) kennt, kann sich diese jetzt auch aufs Brot schmieren. "Kajma" heißt die Karamell-Creme, die genau so schmeckt, nur eben im Glas zu erwerben ist und als Brotauftrsich dient. 



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  • Christina Kahlert
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