• 27-APR-2017

Feuer gegen den Frost - „Alle deutschen Weinbaugebiete betroffen“

Die eiskalten Temperaturen haben die Winzer in den Nächten vom 19.  April bis 21. April 2017 vor besonderen Herausforderungen gestellt. Durch die späte Frostperiode mit Temperaturen bis zu - 8 Grad drohten die jungen Knospen der Rebstöcke zu erfrieren. Besonders schwerwiegend ist, da Die eiskalten Temperaturen haben die Winzer in den Nächten vom 19.  April bis 21. April 2017 vor besonderen Herausforderungen gestellt. Durch die späte Frostperiode mit Temperaturen bis zu - 8 Grad drohten die jungen Knospen der Rebstöcke zu erfrieren. Besonders schwerwiegend ist, dass sich die Weinreben durch den wärmsten März seit Wetteraufzeichnungen äußerst früh entwickelt hatten und so dem Angriff der Kälte besonders ausgesetzt waren.

Um die Weinreben zu schützen, setzten die Winzer auf - Feuer. So werden derzeit überwiegend in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz Paraffinkerzen, Briketts oder kleine Brennöfen in den Weinbergen angezündet, um den Rebknospen künstlich zu wärmen. Der Rauch, der dann durch die Weinberge zieht, kann die Temperaturen über dem Boden um ein bis zwei  Grad steigen lassen.

Das Feuerspektakel ist aber ein Kampf um die pure Existenz. Der Weinbauverband Württemberg spricht bereits von einem „Jahrhundertschaden in den Weinbergen“. Wie das Deutsche Weininstitute gegenüber Food Culture Media mitteilte, sind alle 13 deutschen Anbaugebiete bereits geschädigt worden. Je nach Lage sind die Schäden allerdings unterschiedlich ausgefallen. Von der späten Kälteperiode betroffen, sind vor allem Frühsorten wie der Chardonnay oder Dornfelder.

Laut dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg weist rund ein Viertel der gesamten Anbaufläche in Baden-Württemberg  starke Frostschäden auf. Im Vergleich zum Frostjahr 2011 geht das Ministerium landesweit von einem drei- bis viermal höheren Schaden aus. Die Kosten dafür würden sich auf einem dreistelligen Millionenbetrag landesweit belaufen. Für den Weinbauverband Württemberg ist die Situation derzeit besonders bedrohlich, weil die Winzer im Südwesten im vorigen Jahr, bedingt durch den vielen Regen,  gegen den Befall durch die Kirschessigfliege und gegen den Befall durch den Falsche Mehltau kämpfen mussten. Viele Betriebe seien deshalb in ihrer Existenz bedroht, weil sie 2016 keine finanziellen Rücklagen bilden konnten, so der Weinbauernverband Württemberg. Deswegen haben sich die Weinbauverbände Württemberg und Baden jetzt auch an Ministerpräsidenten des Landes Winfried Kretschmann gewandt, um ein finanzielles Hilfsprogramm zur Abfederung der Frostschäden zu fordern. 


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