• 04-NOV-2015

Essbare Innovationen - Lebensmittel im Spannungsfeld von technologischem Fortschritt und Technikablehnung unter Verbrauchern

Gegessen wird, was schmeckt. 

Die Lebensmittelwirtschaft e.V. und Fraunhofer Allianz Food Chain Management stellen neue Studie vor.
Berlin; Der Verein DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT in Berlin und die Fraunhofer Allianz Food Chain Management (FCM) haben heute in Berlin eine aktuelle, repräsentative Studie vorgestellt, zum Thema: "Essbare Innovationen. Lebensmittel im Spannungsfeld von technologischem Fortschritt und Technikablehnung unter Verbrauchern".
Lecker" oder "nicht lecker" - so teilen sich die deutschen Verbraucher die Welt der Lebensmittel ein. Für 80 Prozent der Befragten ist der Geschmack das Hauptmotiv der eigenen Lebensmittel-Auswahl. Das geht aus der heute in Berlin vorgestellten Studie hervor. Befragt wurden dazu 1000 repräsentative Personen im Zeitraum vom 9. bis 16. Juli 2015. 

Die Lebensmittelwirtschaft gibt jährlich rund 340 Mio. Euro für die Entwicklung neuer Produkte aus. Für die Branche ist es deshalb wichtig zu wissen, was die Verbraucher über Innovationen im Lebensmittelbereich denken und wann Innovationen am Markt akzeptiert werden. 

"Wenn wir in Zukunft über Innovationen in der Lebensmittelwirtschaft reden, müssen wir mehr über Geschmack reden," so Stephan Becker-Sonnenschein, Geschäftsführer des Vereins DIE LEBENSMITTELWIRTSCHAFT in Berlin und Auftraggeber der Studie. "Wir reden in Deutschland wahnsinnig viel über den Preis und Inhaltsstoffe, haben beim Genuss - im Gegensatz zu den Italienern und Franzosen - aber einen blinden Fleck." Jedem zweiten Verbraucher (49 Prozent) ist es nämlich egal, wie seine Lebensmittel zusammengesetzt sind, ihm ist der Genuss ebenfalls wichtiger. 

Interesse an Innovationen bei Lebensmittel im Bereich Gesundheit sehr hoch - IT und Autos abgeschlagen.

"Rund ein Viertel der Bevölkerung nimmt das Thema Innovation im Lebensmittelbereich interessiert und befürwortend auf", so Dr. MarkBücking von der Fraunhofer Allianz Food Chain Management. "Wenn es dann in den Bereich Gesundheit und gesunde Ernährung geht, ist der Anteil sogar signifikant höher". Die Studie belegt, dass sich 63 Prozent der Verbraucher für Innovationen in diesem Bereich interessieren (Zustimmung stark oder sehr stark). Das Interesse an Innovationen im IT-Sektor liegt dagegen zehn Prozent niedriger, beinur 52 Prozent (Platz zwei der Nennungen), und bei Autos sogar nur bei 35 Prozent (Platz sieben der Nennungen).

Innovationen bei Lebensmitteln im Silicon Valley schneller am Markt - Deutschland zu perfektionistisch und vergibt Innovationspotential bei Kundeneinbindung.

Rund 73 Prozent der Verbraucher wünschen sich, in technische Innovationen stärker eingebunden zu werden. Jeweils 20 Prozent würden sich gerne mehr persönliche Eindrücke über Innovationen verschaffen durch Einblicke in Forschungseinrichtungen oder Besuche von Bauernhöfen. Rund 18 Prozent wünschen sich vermehrt Unternehmensbesuche. 

"In den USA ist es anders - da werden Verbraucher gezielt genutzt und eingeladen, an Innovationen durch eigene Ideen Teil zu haben. Das Produkt geht dann schnell auf den Markt und es wird auch schnell nachgesteuert. In Deutschland, der Schweiz und Österreich muss immer alles erst perfekt sein, bevor wir uns trauen. Das macht uns langsam", so Meiert J. Grootes , CEO der Veripan AG in Matzingen in der Schweiz und eben aus dem Silicon Valley zurückgekehrt. 

TV und Print nach wie vor Hauptinformationsquelle für Verbraucher

Informationen über Innovationen im Lebensmittelbereich nehmendeutsche Verbraucher nach wie vor am meisten über das Fernsehen war, nämlich 53 Prozent der Befragten. Und 31 Prozent informieren sich über Tageszeitungen. Von beiden Medien würde sich der Verbraucher wünschen, in Zukunft mehr Innovations-Informationen aus dem Lebensmittelbereich zu bekommen. Rund 63 Prozent wünschen sich das vom Fernsehen, und 40 Prozent von der Tageszeitung.

CONTACTS

  • Christina Kahlert
    Head of Central Europe - Germany and Northern Europe
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