• 25-JAN-2017

Winzerglück trotz Regensommer: Der Jahrgang 2016 wird gut.

Die Winzer in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen atmen auf: Der Jahrgang 2016 scheint gut zu werden, vielleicht sogar herausragend. Dabei fing das Jahr alles andere als vielversprechend an: Unwetter, Starkregen und Dauerregen - so sah das Frühjahr und auch der Frühsommer in Deutschlands Südwesten aus. Und mit dem Regen kam der Falsche Mehltau (Plasmopara viticola) und die Kirschessigfliege. Wochenlang kämpften die Winzer um ihre Reben. Besonders die Bio-Winzer mussten mit sehr hohen Ernteausfällen rechnen, aber auch konventionelle Winzer befürchteten 20-30 Prozent Ernteausfall. 
Doch der Sommer hatte dann ab August ein Einsehen und jagte, ganz nach Rilke, "... die letzte Süße in den schweren Wein". Rund 90 bis 100 Grad Öchsle sind das Ergebnis des Schlussspurts und bringen jetzt die Winzer zum Strahlen. 

Food Culture Net hatte im August 2016 über die Not der Winzer in Rheinland-Pfalz berichtet. Jetzt, auf der Internationalen Grünen Woche in Berlin, haben wir bei den Winzern aus dem Südwesten nachgefragt, wie groß die Ernteausfälle im Herbst tatsächlich ausgefallen sind und wie das Weinjahr 2016 werden wird. 

In den insgesamt 13 deutschen Weinanbaugebieten gibt es rund 102.500 Hektar Rebfläche und rund 43.300 Weinbaubetriebe. Das größte deutsche Weinbaugebiet befindet sich in Rheinland-Pfalz mit rund 64.000 Hektar, gefolgt von Baden-Württemberg mit rund 27.000 Hektar (Angaben Statistisches Bundesamt 2015). Nach einer Hochrechung des Deutschen Weininstitutes (DIW) hält sich der gesamte Ernteausfall 2016 im Rahmen: Rund 5 Prozent Verlust werden für 2016 veranschlagt, wobei die Gesamterntemenge etwa 8,6 Mio. Hektoliter beträgt.